Seite 2
Zurück.

Interpretation

Für alle Beteiligten ist es wichtig, die Darstellung der Ergebnisse im Kompetenz­profil und die darauf beruhenden Schlussfolgerungen interpretieren zu können. Nach langen Versuchen hat sich die Darstellung im folgenden Beispiel-Ausschnitt als die beste erwiesen, auch weil sie von den Jugendlichen gut verstanden wird.

Dieser Ausschnitt ist das Ergebnis eines Tests, der zum Leistungsprüfsystem (L-P-S) gehört und viel über das Abstraktionsvermögen sagt. Man sieht dort eine Prozentzahl und keine Noten oder Punkte als Ergebnisse. Der Vorteil ist, dass  man die Ergebnisse verschiedener Kompetenzeigenschaften einheitlich bemessen und vergleichen kann.

 

Derjenige Punktwert in einem Test oder Parcours, den ein „normaler“ Realschüler erreichen würde, heißt Normwert. Wer ihn erreicht, kann sagen, er habe 100 % vom Normwert erreicht. Manchmal kommt man nicht so weit und erreicht vielleicht nur 80 %, manchmal kommt man auch weiter, zum Beispiel auf 120 %. Der erfassbare Bereich geht von 70 % bis 130 % – außerhalb dieses Bereichs sind unsere Tests zu ungenau.

 

Um so gut zu sein, wie man es für eine Ausbildung mindestens (!) sein muss, sollte

man in den Kompetenzeigenschaften, die für das Ausbildungsziel wichtig sind,

die 100 % schaffen, bei wenigstens einer Kompetenzeigenschaft am besten mehr.

 

Die Glockenkurve darüber zeigt die typisierte Verteilung der Ergebnisse. Stellen wir

sie uns als Steinhaufen vor. Jeder von vielen gleichaltrigen Jugendlichen hätte nun einen Stein darauf geworfen – die mit durchschnittlichem Testergebnis in die Mitte,

die mit etwas besserem rechts, die mit etwas schlechterem links, und die mit sehr

gutem oder sehr schlechtem Ergebnis weit rechts oder links. Dann wäre ein Hügel

mit dieser Form entstanden – die meisten Ergebnisse liegen nahe dem Durchschnitt.

 

Die am Beispiel erklärte Glockenkurve gilt für alle Kompetenzeigenschaften (Balken) eines Profils, auch wenn sie für jeden Kompetenzbereich nur einmal gezeigt wird.

 

Will jemand eines der zwölf Ergebnisse aus dem eigenen Kompetenzprofil einschätzen, dann braucht er oder sie nur nachzuschauen, wo in dem Steinhaufen der eigene Stein (für dieses eine Ergebnis) liegen würde – bei den Guten oder sogar bei den Besten oder doch eher auf der gegenüberliegenden Seite. Landet man bei den Schwächeren, kann dies den Anstoß geben, mit dem Aufholen der eigenen Defizite Ernst zu machen.

Seite 61
Seite 63